Sonntag, 17. August 2014

FC Carl Zeiss Jena - FC Erzgebirge Aue 0:1 (0:1), 17.08.2014, 8745 Zuschauer, Ernst-Abbe-Sportfeld

Heilige Scheiße!
Ich kann mich durchaus an Tage erinnern, an denen ich beschwingter aus dem Bett kam. Wie komme ich aber auch auf diese blöde Idee um halb 8 morgens zum o.g. Spiel zu fahren, wenn die magische SGE am Vorabend zum Flutlichtkick antritt und ein Treffen mit der Hamburger Prominenz terminiert ist? Kann man sich fragen.

Nun ja, nachdem ich das Hotel pünktlich und in bedauernswertem Zustand verlassen und mir den Weg durch Berlin gebahnt hatte, war im ICE dann erst einmal pennen angesagt. So gut wie das halt geht nach einem Vorabend wie diesem. Und vor allem mit Sitznachbarn, die allesamt die Lautlos-Funktion ihrer Sprechapparate nicht kennen, so dass man alle zehn Minuten von einem anderen, infernalischen Klingelton in seiner Erholung beeinträchtigt wird.

Bei der Ankunft in Jena, die sich als "etwas" abrupt gestaltete (kam jetzt nicht bei allen Passagieren/Beförderungsfällen soo gut an, dass die Ansage erst zeitgleich mit dem Öffnen der Türen gemacht wurde) schlenderte ich zunächst etwas durch das Zentrum, versuchte in einer Mall noch etwas zu entspannen, schaute mir dort die World Press Foto-Ausstellung an und pfiff mir anschließend eine definitiv sehr delikate Pizza rein. Beim anschließenden Rundgang durch die ganz okaye Innenstadt musste einem sofort die massive Polizeipräsenz auffallen. Das könnte heute wohl heiß werden.

Dank meines Studentenausweises konnte ich einen der letzten Plätze auf der Gegengerade für faire 9 € schießen, um mich dann von dem massiven Merch-Angebot des Vereins und seiner Fans erschlagen zu lassen. Besonders an den Fanständen rollt hier ordentlich der Rubel. Neutraler Look scheint wohl weniger gefragt zu sein, und da mit der Horda Azzuro die wichtigste Gruppe aufgrund des Einstiegs der belgischen Heuschrecke Duchâtelet boykottiert, lebt man sich wohl umso mehr im Gestalten zugegebenermaßen gelungener Artikel aus.

Das Spiel an sich war relativ ausgeglichen und der Auer Sieg nicht unbedingt gerecht. Der FCC hatte einige Chancen, vertendelte teilweise aber kurios und wurde letztlich nicht wirklich zwingend. Gleiches gilt für den Support aus den genannten Gründen. Lediglich in der Nordkurve langweiligstes Italo-Getrommel einiger Weniger. Wenn das Publikum sich aber von der Haupttribüne zum Mitmachen animieren ließ, hatte es schon ordentlich Dampf, wenn auch ohne mitzureißen. Der Gästemob in gerammelt vollen Block zeigte sich solide und geschlossen, ohne kreative Höhepunkte abzufeuern.

Netter Sonntagsausflug

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen